bed and breakfast in britan tour 2004


28. 09. 2004 Dresden (D), Aquarium

Four Roses kommen mit dem Bus aus Frankfurt direkt zu unserem Probenraum zum Einladen gefahren. Als die Damen dann endlich da sind stellen wir mit Erschrecken fest, dass der Bus nicht nur Baustellenfahrzeug-Orange gefärbt ist, sondern für 8 Leute + Backline verdammt klein aussieht. Aus Erfahrung wissen wir zwar, dass sich im Laufe der Tour das Backline-Tetris noch wesentlich optimieren lässt, aber trotzdem müssen wir ja erstmal alles reinbekommen --- Dank Konrads unglaublichen Packkünsten gelingt das dann auch. Der Abend im Aquarium wird ein voller Erfolg, viele Freunde und Bekannte waren trotz der kurzfristigen Ankündigung gekommen und wir haben uns glänzend amüsiert. corny | fwm



29. 09. 2004 Tournai (B), Bierstube

Die Nacht war kurz, wir müssen früh los um die reichlich 800 km gut zu schaffen. Ralf von The European Translation Of ist übrigens als Fahrer dabei, und startet heute gleich mit einer mit 12 h Fahrt, die er mit Bravour absolviert. In dem Club in Tournai haben wir im April auf der Tour schonmal gespielt, und als wir mit einiger Verspätung ankommen treffen wir auch gleich einige bekannte Gesichter wieder. Schön. Das Konzert läuft super, und nachher bekommen wir das Angebot, unsere Schlafplätze zu tauschen, und Isomatte gegen Bett - das is doch was. Allerdings müssen wir vorher noch einen sehr netten, aber total betrunkenen Rastafari abschütteln, der unbedingt bei uns im Bus mitfahren wollte. Wir übernachten in the middle of nowhere in einem Bauernhaus, feiern noch ein wenig mit den Belgiern und verdrängen den Gedanken daran, dass wir 06.00 Uhr früh rausmüssen, um in Calais die Fähre zu bekommen. Ich scharche nachts und Marko traut sich nicht mir die Nase zuzuhalten. Selber schuld. corny | fwm



30. 09. 2004 Manchester (UK), Phoenix

Gegen zehn sind wir aufs Schiff gefahren und nach 90 min wunderbar entspannt in Dover angekommen, obwohl Jane und ich den Bus beim Aussteigen nicht mehr gefunden haben und nach einigen Diskussionen mit dem Bordpersonal zu Fuss die Insel betraten. Die eigentlich lange Autofahrt stand uns allerdings noch bevor, 400 Meilen nach Manchester, und ---- Linksverkehr! Ralf liess sich aber durch nichts aus der Ruhe bringen und fuhr wie ein alter Hase! Respekt! Gegen acht kamen wir dann mit Sarah, der Promoterin im Club an, und waren erstaunt, dass schon so viele Leute da waren. Schnell bauten wir unser Equipment auf (das war glaube ich für uns das erste Mal, dass eine Rolltreppe zum Club führt) und nach der ersten lokalen Band spielen wir. Das Publikum, ca. 70 Leute war supernett, und nach 35 Minuten war unsere erste Show in England auch schon vorbei. Nach uns kamen die sympatischen Nathaniels Green aus Leeds und dann Four Roses. Gegen 23.10 Uhr wollte ich noch ein Bier bestellen, .... Sperrstunde. Ah ja ... dunkel erinnerte ich mich an die Vorwarnungen verschiedener befreundeter Bands... corny | fwm



01. 10. 2004 Bradford (UK), 1 in 12 Club

Eng aber erholsam und vor allem lang haben wir in Sarahs und Daniels Wohnungen geschlafen und mit einem sehr gehaltvollen Frühstück im Magen sowie einem kleinen Stadtbummel in den Beinen gings weiter nach Bradford. Die reichlich 60 min Fahrtzeit sind im Nu um und wir finden nach einigen Mühen im nervenaufreibenden “Du musst doch links fahren!!! - Stadtverkehr” den Club. Uns erwartet ein komplett alternativ genutztes, mehrstöckiges Haus, mit 20 Jahren auf dem Buckel wohl einer der ältesten Clubs und ein superwitziger Martin, Promoter der Show, bei dem wir auch übernachten. Das Essen war super und wir fangen an uns an englisches Dosenbier zu gewöhnen; und an den Regen. Der Abend wird dann sehr lustig, zum einen weil die Mankell-Mania anfängt zu grassieren, was bedeutet, dass immer zwei Leute irgendwo sitzen und unfähig jeglicher Konversation in Wallanders Ermittlungen versinken, und zum anderen weil der Tontechniker des Clubs heute mit besonderen überraschungen aufwartet und bei unserem Konzert einfach mal bischen was probiert. Das treibt uns zuerst in den Wahnsinn und danach in humorvolle Ansagen. Toll war auch, dass die Jungs von Nathaniels Green mit denen wir am Tag vorher gespielt haben, vorbeikamen und ganz nebenbei unser Tourname geboren wurde: “PUNK AS FUCK” (Merke: Das ´u´ wird britisch gesprochen, also wie ´u´!!). Der Abend klingt an Martins Küchentisch aus ... corny | fwm



02. 10. 2004 London (UK), Montague Arms

Pünktlich auf die Minute kommen wir nachmittags in Ionas Wohnung im Norden von London an, Ralf und Petra haben im Team Fahrer/Lotse ganze Arbeit geleistet. Der Empfang ist sehr herzlich, Four Roses waren ja im April mit Gertrude, Ionas und Ayeshas Band, in Deutschland auf Tour und dementsprechend ist die Wiedersehensfreude gross. Die beiden Mädels haben sich echt total viel Mühe gegeben, ich finde es cool zu sehen, dass Bands soviel füreinander tun. Bis zum Abend hängen wir alle etwas ab und relaxen, bevor wir uns auf eine einstündige Fahrt quer durch London zum Montague Arms begeben. Und dieser Club ist der Hammer: Ein Mix aus Schiff (wir erinnern uns an die MS Stubnitz in Rostock) und Jagdhaus - abgefahren. Die Betreiber gehören alle zu einer Familie, Oma und Opa hinter der Bar, Sohn und Enkel machen Technik. Wir fühlen uns richtig wohl. Nachdem Benni seine Schwester begrüsst hat, starten wir den Abend und spielen zwar kurz aber nachhaltig :) Four Roses kommen danach und können die Leute auch sofort begeistern. Inzwischen ist es richtig voll geworden, so dass Soeza aus Bristol mit ihrem abgefahrenen Jazz/Punk so richtig loslegen können. Am späteren Abend (also so gegen halb zwölf) gibts dann auch noch ne kleine Aftershowparty mit DJ und tanzen und so, aber nachdem die Glocke an der Bar zum 5ten Mal geläutet wird packen wir auch ein... und verfahren uns auf dem Rückweg zu Ionas Wohnung so kolossal dass wir zwei Stunden brauchen .. aber daran kann ich mich nicht mehr erinnern.... corny | fwm



03. 10. 2004 London (UK), The Eye

Heute ist der letzte Tag in England und wir stellen entsetzt fest, dass trotz aller Bemühungen niemand von uns ein klassische Ansichstkarte gefunden hat! Nirgends. Einen letzten Versuch starten wir nachmittag auf dem Spitalfieldmarket in London - vergeblich. Aber wir fahren mit dem zweistöckigen roten Bus durch die Stadt und sehen so wenigstens noch was. Abends dann die letzte Show der Tour im Norden der Stadt mit dem unglaublichen Titel: “German Unity Day - Postpunkfestival.” Gertrude aus London spielen auch mit, und als Four Roses dann den Abend eröffnen ist der Club schon gut gefüllt. Die Tontechnikerin macht nen guten Job und von ihrer Art her könnte man meinen dass sie einen Grossteil ihres Lebens in der Royal Army verbracht hat ... Danach spielen wir, und Band und Publikum haben ne Menge Spass. Getrude bringen dann auch den letzten zum Tanzen. Tolle Band. Aber am Rande der Show passieren noch mindestens ebenso tolle Dinge: Konrad trifft Friederike, eine Kommilitonin aus Leipzig und Holger, ein guter Freund aus Dresden kommt! Zwar leider zu spät zum Konzert, aber egal. Die Welt ist schon ein Dorf ... Dann bekommen wir noch Drinks ausgegeben und irgendwie will niemand gehen ... es ist doch immer dasselbe nach so ner Tour. Ein letztes Skat an Ionas Küchentisch ... 4 Stunden Schlaf .... corny | fwm



04. 10. 2004 UK-F-B-D The Big Travel

Was bleibt mir zu sagen? Nach Müde kommt Blöd? Konrad reimt in einem Fort alles was sich ihm in den Weg stellt, wir stellen fest, dass, gemessen an der Luft im Bus unser bis dato friedlicher Garten des Glücks in einen Hort der Verwesung verwandelt wurde, Wallander hält wach, Roxette ruft alte Zeiten ins Gedächtnis, Skat lenkt ab, ... Nachdem wir wirklich knapp die Fähre erreicht haben und bei sehr starkem Seegang die überfahrt mehr oder weniger gut überstanden, warteten auf uns 900 km Autobahn in Frankreich Belgien und Deutschland. 20 Stunden haben wir gebraucht von London bis Dresden. Dank Ralf, Petra und Benni, die sich tapfer dem Steuer stellten. Geht doch, oder?
corny | fwm



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